Warum Kurzwelle hören?


Seit Ende des 20. Jahrhunderts leben wir in einer Informationsgesellschaft. Unser hauptsächliches Informationsmedium ist das Fernsehen. Die mit hoher Regelmäßigkeit am häufigsten gesehenen Sendungen sind, abgesehen von punktuellen Show- oder Sportereignissen, die Abendnachrichten.

Aber wie kommen Nachrichten zustande? Fühlen wir uns wirklich gut informiert?

Nachrichten sind wie eine Ware. Einige wenige Agenturen sammeln und erzeugen Nachrichten und verkaufen sie weltweit in Bild, Ton und Schrift weiter. Was die Nachrichtenmacher für weniger relevant halten, wird nicht weitergegeben. Dabei ist bei denjenigen, die Nachrichten aufbereiten, meist gar nicht böser Wille im Spiel. Tatsache ist jedoch, daß eine Nachricht, bevor sie uns erreicht, durch viele Hände und eine Reihe von Filtern gegangen ist. Ein weiterer Effekt ist, daß Nachrichten häufig auf eine Schlagzeile reduziert werden.

Wir müssen feststellen, daß wir zu vielen Nachrichten die Hintergründe nicht kennen.

Eine der Möglichkeiten, sich selbst ein eigenes und besseres Bild von den Vorgängen weltweit machen, bietet der internationale Kurzwellenrundfunk. Mit einem einfachen Kurzwellenempfänger können Sender aus fast 100 Ländern direkt empfangen werden. Die meisten Stationen bieten Programme in englischer Sprache an. Außerdem senden rund 40 Stationen in deutscher Sprache, u.a. KBS World Radio aus Seoul, RAE Argentinien oder die Stimme Indonesiens (siehe Hörfahrplan Deutsch).

Diese Chance, sich selbst an der Quelle zu informieren, sollten Sie sich nicht nehmen lassen. Sie erfahren auf diesem Wege auch Interessantes über Kultur, Land und Leute.


Was kann ich wo hören?

Den Tageszeitungen und Programmzeitschriften können wir Hinweise auf die Programminhalte und Empfangsmöglichkeiten unserer üblichen Fernseh- und Radiosender entnehmen. Aber das Programmschema des „BBC World Service“ finden wir dort im Normalfall ebensowenig, wie eine Angabe der Frequenz, auf der das deutsche Programm von Radio Kairo zu hören sind. Hier hilft Ihnen die Arbeitsgemeinschaft DX * weiter: Wir bieten unseren Mitgliedern monatlich die Fachzeitschrift "Radio-Kurier - weltweit hören" mit aktuellen Hinweisen auf die Empfangsmöglichkeiten solcher internationaler Sender. Viele Stationen ändern mehrmals im Jahr in Anpassung an das sich verändernde „Funkwetter“ ihre Frequenzen. Wir halten Sie mit aktuellen Hörfahrplänen auf dem Laufenden.

* In der Abkürzung „DX“ steht D für „Distance“ (Entfernung) und X für „Unknown“ (unbekannt). Kurzwellenhörer werden auch häufig als „DXer“ bezeichnet.


Was benötige ich zum Empfang der Sender?

Kleine, einfache Kurzwellenempfänger sind schon zu Preisen unter 100 Euro im Handel. Ab etwa 200 Euro erhalten Sie bereits einen Weltempfänger der Mittelklasse, der über einen guten Bedienkomfort (z.B. digitale Frequenzeingabe) verfügt.


Schreib mal wieder!

Viele Hörer internationaler Rundfunkstationen stehen in brieflichem Kontakt mit den Stationen. Die Auslandsredaktionen freuen sich über Ihre persönliche Meinung zum gehörten Programm und antworten oft in direkten Briefen. Auch die Empfangsqualität der Sendungen über Tausende von Kilometern hinweg interessiert die Stationen. Empfangsberichte von Hörern werden mit „QSL-Karten“ bestätigt, die für viele „DXer“ ein begehrtes Sammelobjekt sind. Von der Arbeitsgemeinschaft DX können Sie erfahren, wie Sie einen solchen Empfangsbericht am besten erstellen und in den Besitz der „QSL-Karten“ kommen können. Über unsere Hörerpostvermittlung (QSL-Büro) werden Briefe und Empfangsberichte kostengünstig an viele Stationen weitergeleitet.


...zurück zu unserer Informationsseite